Latein als 3. Fremdsprache? Das „Hauptgeschäft“ des Lateinunterrichts ist das Übersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche, nicht die Kommunikation in der Fremdsprache. Die Unterrichtssprache ist daher Deutsch. Weil sich Grammatik und Satzbau beider Sprachen in einigen Punkten sehr unterscheiden, ist das Übersetzen oft konzentrierte Detektivarbeit und Tüftelei. Das geht am besten in Kleingruppen oder Partnerarbeit. Anfangs übersetzen wir einfache Lehrbuchtexte, zum Beispiel zur antiken Sklaverei, zu römischen Freizeitaktivitäten, Göttern und Helden, antiker Geschichte oder dem frühen Christentum.

Die Inhalte aller Übersetzungstexte bieten Anlass zum Fragen nach der antiken Lebenswelt, zum Vergleich mit der Moderne, zum Vortragen, Diskutieren und Weiterdenken oder zur kreativen Umsetzung z.B. als Comic, Collage oder szenisches Spiel.

In jeder Lektion lernen wir ein neues grammatisches Phänomen kennen. Dazu gibt es im Buch leichte Einführungssätze und kreative Übungen. Hierbei denken wir gemeinsam viel über Sprache an sich nach und vergleichen mit dem Deutschen oder Englischen. Die Vokabeln lernen wir in der Regel nur vom Lateinischen ins Deutsche. Hierbei nutzen wir bekannte Lernstrategien aus der 1. und 2. Fremdsprache. Etwa nachdem dritten Lernjahr übersetzen und interpretieren wir erste originale lateinische Texte – etwa von Phädrus und Caesar. Für das Latinum kommen später anspruchsvollere Autoren wie Cicero oder Ovid dazu.

Vor allem in den Vorhabenwochen finden Aktivitäten wie Fachtage zu bestimmten Themen oder Exkursionen statt. In der Oberstufe hast du die Möglichkeit, die erworbenen Kenntnisse während einer Rom-Fahrt am Originalschauplatz zu vertiefen.